In Iraklion, beim KaffeetrinkenDienstag, 07. Mai 2002. Die kretische Hauptstadt Iráklion stand für heute auf dem Plan. Nachdem wir unseren Balkonkaffee getrunken hatten und die Buchführung erledigt war, nahmen wir unser Frühstück im Hotelrestaurant zu uns. Langsam wurde dies etwas nervig. Immer wieder das Gleiche, keine Abwechslung. Gegen 07:03 Uhr starteten wir in Richtung Iráklion. Zunächst aber strebten wir dem Palast des sagenhaften König Minos entgegen. Nach ca. 40 Minuten Fahrt erreichten wir diesen dann auch. Und es standen mal wieder keine Busse vor der Ausgrabung von Knossós. Jubel. Aber nur kurz. Kreta mag mich nicht. Aus nicht erklärbaren Gründen hatte die Ausgrabung von Knossós geschlossen. Schei...

Na gut, dann eben nicht. Rein nach Iráklion. In der Nähe des AMI (Archäologisches Museum Iráklion) fanden wir zwei Parkplätze für unsere fahrbaren Untersätze. Wenn schon nicht Knossós, dann wenigstens ins Museum um zu sehen, was wir verpasst haben. Aber auch daraus wurde nichts. Das Museum hatte aus den gleichen unerklärlichen Gründen wie Knossós geschlossen. Schei... Kreta mag mich wirklich nicht!

Der Morosini-Brunnen in IraklionGlücklicherweise hat die Innenstadt von Iráklion keine Öffnungszeiten, so dass wir wenigstens den Morosini-Brunnen und die Venezianische Loggia gesehen haben. In einem Restaurant in der Nähe machten wir unsere frapé - Pause. Nun gut. Schauen wir uns eben noch die Marktgasse von Iráklion an. Aber auch in der Strasse 1866 gab es nichts zu sehen. Alle Geschäfte, bis auf einen einsamen Fischhändler, geschlossen. Schei... Kreta mag mich ganz bestimmt nicht! Ich hatte ehrlich gesagt keinen Bock mehr auf die Kapitale von Kreta. Trotzdem wurde ich überstimmt und wir sind runter zum Hafen. Und siehe da, eine Fatamorgana. Das Kastell Koules hat uns für 2 Euro pro Person Einlass gewährt. Wenigstens etwas Kastell Koules - Einziger Lichtblick des Tagesan diesem versauten Tag hat geklappt. Also stöberten wir durch die venezianische Festungsanlage und betrachteten den Fischerhafen von Iráklion von oben. In der Ferne war auch der Psiloritis mit seinen schneebedeckten Gipfeln im Sonnenlicht zu erkennen. Dieser Ausblick hat ein wenig entschädigt. Aber die Katastrophen sollten noch nicht zu Ende sein. Bevor wir Iráklion in Richtung Lassíthi verließen, tranken wir noch etwas in einem kleinen Restaurant am Hafen. Hier wurde Oktopus auf einer Leine zum Trocknen aufgehängt. Was ist eigentlich ein Oktopus? Ein Bus für 8 Personen! (okto -> ochto = 8; pus = Bus) :)

Die Ebene von Lassithi - Zum zweiten Mal in diesem UrlaubWir erreichten ohne große Pausen zum zweiten Mal in diesem Urlaub die Hochebene von Lassíthi. In einer sehr einladenten Taverne am Wegesrand machten wir Mittagspause. Ein Blick in die Speisekarte zeigte uns, dass es hier sehr teuer war. Trotzdem blieben wir und bestellten unser Essen. Bis diese kam, verstrich mindestens eine Stunde. Und dann standen Teller mit Vorspeise vor uns. Dachten wir jedenfalls, aber es waren unsere bestellten Hauptgerichte. Und um das Ganze perfekt zu machen, war von Geschmack keine Spur. Nicht geschmeckt, nicht satt geworden, fast zwei Stunden hier gesessen! Aber eine Rechnung, die sich gewaschen hatte! Reinfall Nummer vier für diesen Tag!

Letzten Montag, an dem Tag, wo wir zum ersten Mal in der Lassíthi unterwegs waren, sagte man uns, das die Zeus-Höhle dienstags geöffnet sei. Also fuhren wir noch mal hin. Aber, wie an diesem Tag schon zu vermuten, hatte diese natürlich auch wieder geschlossen. Schei... Ich bin mir ganz sicher, dass Kreta mich nicht mag! Und nicht nur meine Laune war auf dem asoluten Nullpunkt angekommen. Marco, der an diesem Nachmittag der Fahrer unseres Koreaners war, hat seine Wut bei der Fahrt abgebaut. Mit rasantem Tempo durchfuhr er die Berge zurück nach Ágios Nikólaos. Ich musste ihn etwas bremsen, da meine Eltern seit einiger Zeit sehr ruhig geworden waren.

Im Hotel bauten wir unsere Aggressionen bei reichlich Sport ab. Minigolf, Tennis, Tischtennis. Nach dem Abendbrot dann noch ein paar Frustbier und die Einsicht, dass man eben nicht alles haben kann. Mit dem bekannten Spruch des Computergottes Murphy “Alles, was irgendwie schief gehen kann, geht schief”, liessen wir den Tag ausklingen.

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Kreta mag mich nicht

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Letzte Änderung am Mittwoch, 17.Januar, 2012 um 06:23:21 Uhrum 06:23:57 Uhr