Wie immer ist die Lassithi wolkenverhangenMittwoch, 01.10.2003

Endlich einmal etwas länger schlafen! Ich wußte schon gar nicht mehr, wie das ist. Da wir heute nicht allzuweit fahren wollten, ließen wir auch den Tag etwas ruhiger angehen. Es gab auch im Bezug auf Sehenswürdigkeiten keine Notwendigkeit, irgendwo zur richtigen Zeit sein zu müssen. Also frühstückten wir gemütlich und fuhren dann los. Als erstes wollte ich einen kleinen Abstecher zum “Lidl” von Ágios Nikólaos machen. Schließlich hatte ich im Kreta-Forum viel über die Errichtung von Läden dieser Supermarktkette gelesen. Ich wollte mir ein eigenes Bild davon machen. Im Markt war es sehr leer. Das Angebot erinnerte stark an das, was man vom “Lidl” auch aus Deutschland kennt. Sogar abgepacktes Schwrzbrot war zu haben, wenngleich dieses aber sehr teuer war. Außerdem war ich sehr erstaunt, dass die Weintrauben aus Italien viel billiger waren, als die einheimischen Trauben. Allerdings habe ich beim “Lidl” sehr günstig griechischen Kaffee kaufen können.

In TzermiadonNach diesem Abstecher fuhren wir aber die altbekannte Strasse in Richtung der Hochebene von Lassíthi. Wie immer, wenn ich diese Ebene besuche, spielten die Wolken eine nicht unbedeutende Rolle. Je höher wir im Dikti-Gebirge kamen, desto dichter wurden auch die Wolken. Es war empfindlich kalt. Gegen 10:00 Uhr kamen wir in Tzermiádon an. Erst mal einen Kaffee trinken und dann beratschlagen, wie wir den Tag weiter gestalten. An der Geburtshöhle von Göttervater Zeus bestand kein großes Interesse. Aber da war doch noch die Trapeza-Höhle, gleich um die Ecke! Die Eltern hatten keine Lust, uns dorthin zu begleiten. Deshalb trennten wir uns im Hauptort der Ebene und verabreteten uns für eine Stunde später wieder im kafeníon. Ein kleines Stück mit dem Auto und wir waren fast an der Höhle. Den Rest mußten wir zu Fuss bewältigen.

Ein Esel am Aufstieg zur HöhleDer erste Abschnitt des Weges war nicht besonders anstrengend und auch nicht besonders hübsch. Ein paar kleine Weinberge an der rechten Seite des Weges wurden von ihren Besitzern abgeerntet. Ein paar Esel (nein, nicht wir!) standen am Wegesrand. Dann war der Aufstieg zur Höhle gefunden. Ein Wegweiser zeigte die Richtung an. Jetzt mußten nur noch ein paar Stufen überwunden werden, und wir waren an der Trapeza-Höhle. Auf halber Höhe des Aufstiegs kam uns eine ältere Frau entgegen. Freundlich sagten wir “kalí méra”. Als Dank dafür durften wir uns an den Weintrauben aus ihrem Eimer bedienen! Wir bedankten uns artig und wünschten noch einen schönen Tag. Die Trauben waren einfach lecker. Dann waren wir in der Höhle. Etwas enttäuscht stellten wir fest, dass Höhle vielleicht etwas übertrieben ist. Sie ist nicht sehr groß und auch sonst nicht besonders aufregend. Hier ein paar Bilder aus dem Inneren der Gruft.

Trapeza-Höhle

Trapeza-Höhle

Trapeza-Höhle

Nach diesem kleinen Abenteuer trafen wir uns pünktlich wieder mit den Eltern. Über den Pass vom Ámbelos führte uns der Weg zum Kloster Kerá. Dieses kleine Kloster ist immer noch in der Rekonstruktionsphase. Nicht alle Bereiche der heiligen Anlage sind im Moment zugänglich. Trotzdem lohnt ein Besuch, vor allem deshalb, weil hier nicht so viele Leute sind. Die Klosterkirche hat sehr schöne Fresken, die auch zum Teil noch im Original erhalten sind. Danach fuhren wir kurz nach Krási, um uns die riesige und urlate Platane anzusehen, die dort auf dem Dorfplatz steht.

Moni Panagia Kera

Moni Panagia Kera

Die Platane von Krasi

Zum Mittagessen beschlossen wir, nach Kastélli zu fahren. Seit etwa einem halben Jahr ist dieser Ort immer wieder Gegenstand von Grüchten. Hier soll ein neuer, internationaler Flughafen gebaut werden. Seit einigen Tage ist das auch offiziell bestädigt. Im Jahr 2005 solle auf dem Gelände des Militärflughafens angefangen werden, zu bauen. Ob Kreta dies wirklich braucht, bleibt offen. Drei Flughäfen, von den zwei gar nicht ausgelastet sind, sollten eigentlich reichen. Aber wenn die EU zahlt? Jedenfalls war das Essen sehr gut. Wir haben mal wieder aus den Töpfen ausgesucht, was wir wollten. Von Kastélli aus fuhren wir durch eines der größten Weinanbaugebiete Richtung Iráklion. Auch hier ist eine neue Strasse gebaut worden, die etwas zu überdimensioniert erscheint. Aber wenn der Flughafen gebaut wird? Auf der N90 fuhren wir ohne Stopps zurück nach Ágios Nikólaos.

Galini-Appartments in Agios NikolaosNun wollte ich Kallia´s Mutter in Neápolis anrufen. Mein erster Versuch endete bei einem alten Griechen, der mich und ich ihn nicht verstand. Ein Zahlendreher. Dann hatte ich Frau Vozikaki am Apparat. Wir verabredeten unser Treffen für den kommenden Montag. Dann machte ich Mittagsruhe. Später sind wir noch in Ágios etas trödeln gewesen und haben dem Internet einen Besuch abgestattet. Abendbrot und Feierabendbierchen und dann Nachtruhe. Alles in allem ein gelungener und ruhiger Tag.

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