Blick nach Chaniá von Akrotiíri aus“Heute machen wir Klöster und braune Schilder”

Samstag, 14. Mai 2005

Wie der Untertitel dieses Tages bereits vermuten lässt, standen die Sehenswürdigkeiten auf Akrotíri im Mittelpunkt des Tagesgeschehens. Aber der Reihe nach. Nach einem etwas besser vorbereitetem Frühstück als am Vortag bezahlten wir unsere Zimmer. Obwohl wir nur zwei Nächte zu Gast im Kastro Kera waren, fiel der Abschied schwer. Als mildernder Umstand kam allerdings hinzu, dass Uwe und ich bereits am ersten Abend in Kalýves beschlossen hatten, wenigstens eine Woche des geplanten Herbsturlaubes hier zu verbringen (es sollten aber 17 Nächte werden, dazu später mehr). Gesagt, getan. Wir bezahlten und sagten Tschüss. Hier noch ein paar Bilder von Kastro Kera und seinen “Insassen”.

Das Kastro Kera in Kalýves

Schlafende Kätzchen

Endlich ein richtiges Frühstück

 

 

 

Also, auf nach Akrotíri. Das erste Ziel unserer Tour war die Parkanlage rund um die Gräber der Familie Venizélos. Nachdem wir am Vortag bereits das Geburtshaus und die Wirkungsstätte des kretisch-griechischen Staatsmannes besichtigt hatten, sollte heute seine Ruhestätte dran sein. Die Gräber (hier liegt auch sein Sohn Sophoklis begraben) machen einen eher schlichten Eindruck. Zwei Steinplatten mit den Namen, Geburts- und Todestagen erinnern an die historisch für Kreta wichtigen Persönlichkeiten. Aber die Anlage, die rings um diese Gräber angelegt wurde, ist mehr als sehenswert. Leider ist das auch den ansässigen Reisebüros bewusst. Bei unserer Ankunft standen zwei große Touristenbusse vor dem Eingang. Wie dem auch sei, wir machten unseren Rundgang. Beeindruckend ist auch das Denkmal von Spiros Kayalis. Ein Freiheitskämpfer Kretas im Kampf gegen die Türken. Er hält die Fahne Kretas hoch, nachdem diese von türkischen Kanonen abgeschossen wurde. Und auch die kleine Kapelle innerhalb der Parkanlage ist sehenswert. Hier nun ein paar Bilder.

Das Grab von Elefterios Venizelos

Das Grab von Sophoklis Venizelos

Wunderschöne Grünanlage

Die Kapelle

Im Inneren der Kapelle

Im Inneren der Kapelle

 

 

 

Stavrós stand als nächstes Ziel auf unserem Plan. Eigentlich ist diese Ansammlung von wild in die Gegend gebauten Häusern nicht wirklich erwähnenswert. Wenn, ja wenn da nicht die Arbeit eines gewissen Michael Kakoyannis und Werner Lassalli wäre. Beide sind hauptverantwortlich dafür, dass ein großer Teil der Geschichte des “Alexis Sorbas” 1964 an diesem Ort in Bilder umgesetzt wurde. Der unvergessene Anthony Quinn als Sorbas, ein makedonischer Lebemann. Die schöne Witwe, gespielt von Irene Papas. Und noch vieles mehr. Das alles macht Stavrós, welches wirklich nur von den Dreharbeiten zum Film lebt (Sorbas an jeder Ecke), zu einem lohnenswertem Ausflugsziel. Viel ist aber nicht mehr zu sehen von der Kulisse. Um genau zu sein, es ist gar nichts mehr zu sehen (im Gegensatz zu Kokkino Chorio, aber dazu mehr in einem der nächsten Berichte). Mit etwas Phantasie kann man erkennen, wo die legendäre Seilbahn gestanden hat. Und auch die Tanzszenen am Strand kann man sich lebhaft vorstellen. Na ja, genug Hollywood. Wir sind ja auf “Braune Schilder” - Tour. Und Klöster. Diese kommen jetzt im Doppelpack.

Zunächst das Kloster “Agía Triáda”. Man fährt auf der Allee, die von riesigen Eukalyptusbäumen gesäumt ist, wie durch einen Tunnel auf das wie eine Festung anmutende Kloster zu. Ein großer Parkplatz und einige Touristenbusse ließen vermuten, dass dieses Kloster nicht nur für uns gebaut wurde. Zwei Mal auf Kreta habe ich bereits Eintritt bezahlt, um ein Kloster zu besichtigen (Moní Arkádi und Moní Préveli). Moní Agía Triáda auf Akrotíri war das Dritte im Bunde. 1,50€ pro Person. Ein Preis, den man auf alle Fälle investieren sollte. Die Ruhe, welche von den heiligen Gemäuern ausgeht (trotz Touristenbussen!), ist fast unvergleichlich. Nur ein kleines Kloster im Osten Kretas vermag dies ebenso. Leider hatten wir nicht sehr viel Zeit, da ein weiteres Kloster auf dem Programm stand, welches aber noch in Betrieb ist und somit ab 12 Uhr zur Mittagsruhe geschlossen wird. Moní Gouvernéto sein Name. Nur ein paar Kilometer entfernt und über eine mehr schlechte als rechte Straße zu erreichen. Die Straße endet direkt auf dem Parkplatz vor dem Kloster. Wir hatten es gerade noch geschafft, Einlass gewährt zu bekommen. Vom Aufbau her ist Moní Gouvernéto mit Moní Agá Triáda vergleichbar. Einzig die mit roten Ziegeln gedeckten Bauten verraten den Unterschied. Auch hier hat man Ruhe. Nur wenige Touristenbusse finden den Weg hierher (dafür aber der Linienbus). Von hier aus kann man eine schöne Wanderung zum verlassenen Kloster Moní Katholikó unternehmen, welche wir aber aus Zeitgründen nicht in Angriff nahmen. Natürlich gibt es zu den beiden beschriebenen Klöster auch die Bilder:

Der Eingang des Klosters Agia Triada

Im Kloster Agia Triada

Im Kloster Agia Triada

Im Kloster Gouvernéto

Im Kloster Gouvernéto

Im Kloster Gouvernéto

 

 

 

Mittagspause im Kyaní Ákti (Foto: Annelie Westhues)Mittagszeit. Der Hunger plagte uns und wir mussten ja auch noch irgendwie zurück nach Agía Galíni. Einstimmig beschlossen wir, im “Kyaní Ákti” in Kalýves zu essen. Das lag sowieso auf dem Weg. Lecker war es. Und sehr reichlich. Gut, Aufbruch. Wir nahmen die alte Straße, da wir unterwegs noch die Köhler von Kreta finden wollten. Dies gelang uns aber nicht so gut. Wir rochen sie, sahen sie aber nicht. In Vrýsses kamen wir wieder auf die “New Road”. Zuvor hatten wir uns zum Abendessen bei “Kostas” in Agía Galíni verabredet, so dass wir nicht mehr in Kolonne fahren mussten. In Réthymnon verfuhren wir uns kurzzeitig. Eine riesige Baustelle auf der N90 war schuld daran. Unterwegs machten wir noch eine kleine Kaffeepause, bevor wir am späten Nachmittag wieder in Agía Galíni ankamen. Es war die Zeit des Kofferpackens gekommen. Klaus, weil noch nicht in Abreisestimmung, machte “Mittagsruhe”. Uwe und ich wühlten und verstauten alles in unserem Gepäck. Anschließend machten wir noch einen kleinen Rundgang durch Agía Galíni. Erstens musste ich noch Geld holen und zweitens auf dem Flughafen anrufen. Beides gelang mir.

Das letzte Abendmahl bei Ute und KostasZur verabredeten Zeit trafen sich die “Glorreichen Sieben” bei Ute und Kostas, um dort das (für uns) letzte Abendmahl einzunehmen. Noch einmal gab es Gígandes. Und “frischgepresstes” Mythos. Was soll's, auch der schönste Urlaub hat sein Ende. Die Verabschiedung verlief kurz und schmerzlos. Zurück in unserer Wohnung nahmen wir noch ein letztes Mythos zu uns, bevor auch der letzte Tag des Frühjahrurlaubs zu Ende ging. Es waren sehr schöne Tage in Agía Galíni und Kalýves.


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Akrotíri

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