Montag, 19.04.2004

Unser feuerrotes SpielmobilVier Uhr. Ich werde von Chelmiii geweckt, der gerade dabei ist, sämtliche Bäume der Taiga abzusägen. Warum hatte ich eigentlich das Oropax in Dresden gelassen? Irgendwie wurde es dann aber doch um sieben, so dass ich aufstehen konnte. Chelmiii schlief noch und ich vermutete, Klaus auch. Also kochte ich mir ein Käffchen und hatte endlich mal wieder Zeit, meine Reisenotizen zu vervollständigen. Eilig hatten wir es nicht. Schliesslich war auch heute keine Mördertour geplant. Unsere Wohnküche füllte sich langsam. Zuerst Chelmiii und dann Klaus. Acht Uhr war Frühstück. Wie üblich aus Wurst und Käse bestehend. Um neun fuhren wir dann die Standardstrecke Richtung Hochebene von Lassíthi. Auf dem Weg zur Ebene immer wieder Stopps zum Fotografieren und Rauchen. Auch wenn wir alle drei Raucher waren, im Auto herrschte Rauchverbot.

Endlich in Tzermiádon angekommen, wollte ich Klaus etwas zeigen, was er bisher noch nicht kannte. Wir hatten die Trapezá-Höhle auch erst im letzten Jahr gefunden. Der Aufstieg erwies sich für Klaus und mich relativ einfach. Nur Chelmiii hatte zu kämpfen. Das letzte Stück zur Höhle hatte er sich geschenkt. Er hatte die falschen Schuhe an. In der Höhle habe ich mit meiner Videolampe etwas geleuchtet, damit Klaus ein paar Fotos machen konnte. Nach etwas mehr als zehn Minuten spazierten wir zurück zu unserem Auto. Die Rundreise durch die Lassíthi ging weiter. Die Klosterkirche von Moní VidianísEinmal ringsum wollten wir fahren und dann über den Pass von Ámbelos Richtung Chersónisos. Kurz hinter dem Abzweig zum Pass drehte ich das Auto nochmals rum. Hinter hohen Bäumen versteckt, fanden wir ein Kloster, dass mir bisher noch nie aufgefallen war. Moní Vidianís war sein Name. Also Fotostopp. Im Kloster finden derzeit Restaurierungsarbeiten statt. Viel ist im Moment noch nicht zu sehen, aber wenn die Rekonstruktion abgeschlossen ist, werden hier wohl auch die Touristenbusse Halt machen. Noch ist es aber sehr ruhig.

Die Fahrt ging weiter nach Psichró, wo wir auf dem Parkplatz der berühmten Zeus-Höhle eine Pause machten. Besuchen wollten wir die Höhle nicht. Ich nicht, weil ich sie schon kannte, Klaus nicht, weil er keine Lust hatte auf touristisch voll erschlossene Höhlen hatte und Chelmiii nicht, weil er die falschen Schuhe an hatte. Wir beendeten die Rundfahrt wie geplant am Pass von Ámbelos oder genauer gesagt ein paar Kilometer dahinter. Unser nächstes Ziel war das Homo-Sapiens-Museum. Dieses, noch relativ neue, Museum zeigt vor allem, wie sich die Behausungen der Menschheit in ihrer Geschichte entwickelt haben. In einer Art kleinem Tempel sind die Götter der griechischen Mythologie aufgereiht. Dem Museum ist natürlich ein Souvenirshop und ein Restaurant angeschlossen. Einzig der Eintrittspreis von 3 Euro scheint für das Gebotene etwas zu hoch.

Aphrodite

Apollo

Ares

Artemis

Athena

Demeter

Dionysos

Hephaistos

Poseidon

Hera und Zeus

 

 

 

 

Im Restaurant gönnten wir uns das erste Mythos des Tages. Ich machte ein paar Notizen und Klaus versuchte, eines der Mythos-Gläser zu bekommen, was aber nicht von Erfolg gekrönt war. Weiter ging die Fahrt. Den nächsten Stopp machten wir im Kloster Kera Kardiotisa in der Nähe des Dorfes Kerá. Auch dieses Kloster hatte Klaus schon lange nicht mehr besucht. Es ist sehr hübsch und liegt etwas versteckt. Eintritt muss man nicht bezahlen, ein Mönch erbittet aber am Eingang eine kleine Spende von zwei Euro pro Person. Das Papier, was man dafür bekommt, soll ein Informationszettel sein, sieht aber genau so aus, wie die Eintrittskarten an anderen Sehenswürdigkeiten.

Nicht über die Hauptstrasse, sondern auf Nebenstrassen quer durch endlose Gewächshäuser, in welchen Bananen wuchsen fuhren wir zum Mittagessen nach Sélinari. Durch die Erlebnisse des Vortages schlau geworden, bestellten wir einen Teller Souvlaki und eine Portion Pommes für alle drei. Das hat auch gereicht. An der N90, kurz hinter Sélinari Richtung Ágios Nikólaos, haben ein paar Leute ein paar Windmühlen rekonstruiert. Diese besuchten wir auf unserem Rückweg nach Ágios auch noch.

Der neue Busbahnhof sieht sehr modern aus.Da unsere Unterkunft für einen abendlichen Spaziergang durch Ágios zu weit weg liegt, beschlossen wir, jetzt einen Rundgang durch Ágios zu machen. Am Kitroplatia-Strand fand ich einen Parkplatz für unser rotes Spielmobil. Wir gingen den Wanderweg ums Kap, vorbei am alten Busbahnhof weiter Richtung Platia Elevterias Venizelou. Dort machten wir eine frappé-Pause. Unser Klaus flirtete ein wenig mit der noch sehr jungen Bedienung. Nur aus Spass, versteht sich. Nachdem wir noch ein paar Gewürze und anderen Kleinkram eingekauft hatten, fuhren wir zum neuen Busbahnhof. Zum Ersten, weil Klaus ihn sehen wollte und zum Zweiten, weil wir im Supermarkt noch unsere Getränkebestände auffüllen wollten. Der neue Busbahnhof von Ágios Nikólaos in der Nähe des Krankenhauses wirkt sehr modern. Neben den Schaltern für die Busfahrkarten beherbergt er auch ein kleines Café.

Nachdem wir uns im Supermarkt mit dem Notwendigsten versorgt hatten und Klaus immer wieder von der Bedienung im Café sprach, liess ich es mir nicht nehmen, auf dem Rückweg zu den Appartements noch einmal durch den Kreisverkehr an der Platia Elevterias Venizelou zu fahren. Seit diesem Zeitpunkt wurden alle kretischen Mädchen nur noch mit der Bemerkung “Kreisverkehr” abgehakt.

Zurück in den Appartements machten wir uns über unsere gerade gekauften Bestände her. Klaus las aus seinem neuen Kretakrimi (Todesflug am Ida) vor. Mit viel Erzählen und Trinken, Essen und Rauchen ging unser erster gemeinsamer Tag zu Ende. Es sollten aber noch drei weitere aufregende Tage folgen.


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Lassithirundfahrt

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