Mr Frank - App 1Samstag, 24.09.2005

06:30 Uhr. Ich bin mal wieder pünktlich munter geworden. Auch ohne Wecker. Meine Eltern schliefen noch. Ja, Rentner sind das lange Schlafen gewöhnt :-) Ich konnte Gleiches nicht mehr und bin einfach aufgestanden. In Ermagelung an Zutaten war es mir leider nicht möglich, einen Kaffee zu kochen. Auf Bier hatte ich um diese Uhrzeit auch keine Lust, so dass ich mich bei einem Glas Wasser an die Aufbereitung meiner Finanzen und Bilderzeugungstechnik machte. Es war ein wunderschöner Morgen, etwas kühl aber schon strahlend blauer Himmel. Ich setzte mich an unseren Steintisch und wartete, was passieren würde. Langsam kam Leben in die Bude. Nachdem die Morgentoilette abgeschlossen war, setzten wir uns in den Punto und fuhren zum Großeinkauf in den Eurospar in der Nähe des neuen Busbahnhofs. Mit einem gut gefüllten Einkaufszettel betraten wir den Laden, nachdem ich mit Mühe einen Parkplatz in vertretbarer Entfernung dieses Ladens gefunden hatte. Viele Sachen haben wir sofort gefunden und in den Einkaufswagen verfrachtet. Anderes mussten wir suchen. An schwersten war das Finden der Marmelade für Harald, meinen Vater. Dunkel erinnerte ich mich aber, dass Klaus im Frühjahr des vergangenen Jahres eine zweite Etage ausfindig gemacht hatte. Und richtig, etwas versteckt führt eine enge und steile Treppe empor. Den Fahstuhl direkt daneben fand ich erst beim nächsten Einkauf. Nun hatten wir alles zusammen und unsere Verpflegungs- Gemeinschaftskasse war um 50€ leichter. Nahrungsmittel sind auf Kreta nicht wirklich billig. Dafür hat mich das Volltanken des Autos auf dem Rückweg zu den Appartements nur 39€ gekostet, was das Loch in der Kasse wieder relativierte.

Endlich gab es Frühstück. Schließlich war das Essen im Flieger gestern die letzte feste Nahrung, die ich zu mir genommen hatte. Und frischen Filterkaffee, da es in den Galini-Appartements eine vollausgestattete Küche inklusive Kaffeemaschine gab. Nach dem üppigen Frühstück auf der Terrasse mit herrlicher Aussicht über den Golf von Mirabello beseitigten wir die entstandene Unordnung und machten es uns gemütlich. Ein paar Bier waren vom Vorabend noch übrig, so dass einem kleinen Frühschoppen mit Skatspielen nichts im Wege stand. Naja, fast nichts. Leider hatte der aufkommende Wind etwas dagegen, dass wir lieber auf als unter dem Tisch spielen wollten. Wir packten die Karten weg und genossen auch so ein paar Stündchen einfach das Leben.

Schöne Hausfassade in PlákaGeplant hatten wir für diesen Tag eigentlich nichts. Aber am frühen Nachmittag wurde es uns dann doch langweilig. Wir beschlossen kurzerhand, mal eben nach Pláka zu fahren. Gesagt, getan. 30 Minuten später waren wir da und stellten unser Auto einfach irgendwo ab. Bewaffnet mit diversen Fotoapparaten und Videokameras machte wir uns auf, das kleine Fischerdorf zu erkunden. Aber außer Tavernen und ein paar Rentrooms gibt es hier nicht viel zu sehen. Interessant ist vielleicht der monströse Hotelbau des “Blue Mare” kurz vor Pláka. Gerüchten zu folge soll man hier auch Kuraufenthalte verbringen können. Allein mir fehlt der Glaube. Am ehesten zu erwähnen ist Pláka vielleicht als Ausgangspunkt für eine individuelle und preiswerte Erkundung der vorgelagerten Festungsinsel und ehemaligen Leprakolonie Kalýdon. Man kann von hier aus ein Fischerboot chartern, welches einen in ca. fünf Minuten zur Insel bringt und nach vereinbarter Zeit dort auch wieder abholt.

Die Leprainsel KalýdonWir hatten genug von diesem Ort gesehen und waren der Meinung, dass es Zeit für einen Kaffee sei. Ich schlug vor, diesen am Hafen von Eloúnda zu erwerben. Spätestens während der Parkplatzsuche im Fischerdörfchen Eloúnda wurde dieser Vorschlag einstimmig abgeleht. OK, ein neuer Versuch. Fahren wir nach Kritsá. Vorschlag angenommen. Unterwegs dorthin machten wir Stopp beim Lidl. Erstens wollten wir die am Morgen vergessenen Sachen nachkaufen und zweitens auch mal die Preise vergleichen. Man kann zum Lidl stehen wie man will. Aber hier ist es um Längen billiger, als beispielsweise beim Eurospar. Natürlch kauft man hier keine frischen Waren (z.B. Weintrauben aus Frankreich oder Italien). Das macht man immer noch auf dem Markt. Aber das nur nebenbei. In Kritsá angekommen fanden wir einen Platz auf dem großen Parkplatz unterhalb vom Ortskern für unser Auto. Große Lust auf Dorfwanderung verspürte niemand, so dass wir die nächstbeste Taverne aufsuchten, um unseren Kaffeedurst zu stillen. Ich bestellte zwei ellinikó und einen Cappuchino. Auf Griechiesch. Und es hat funktioniert. Rosi, meine Mutter, hatte sich inzwischen in die Taverne begeben, um am “Kuchenbüffet” etwas auszusuchen. Sie hätte mich besser mitnehmen sollen. Das, was sie bestellte, sah zwar sehr lecker aus, war aber ein honigtriefendes Stück Gebäck. Eigentlich nichts für sie. Tapfer haben wir drei das winzige Stück Kuchen dann gemeinsam bekämpft. Es war bereits später Nachmittag, als wir wieder aufbrachen.

Auslick von der Terrasse unseres Domizils auf das Candia Park HotelZurück in unserem Domizil machten wir uns erst mal frisch und dann etwas Ruhe, bis es Zeit zum Abendessen wurde. Wieder einmal musste unser Punto herhalten, um uns nach Ágios Nikólaos zu bringen. Am Kitroplatia-Strand fand ich einen Parkplatz. Die Eltern hatten da eine Taverne in Erinnerung, wo man sehr gut und preiswert essen konnte. Sie meinten das “Polto”, keine Taverne als mehr ein Schnellrestaurant in der Verbindungsstraße zum Hafen. Aber die Wahl gefiel mir auch sehr gut. Ein paar Souvláki und Biftéki mit Pommes, Gemüse, Brot und Getränken für drei Personen für genau 20€. Unschlagbar der Preis bei hervorragender Qualität. Da das Abendmahl sehr üppig war, beschlossen wir, einen kleinen Stadtrundgang folgen zu lassen. Viel Neues gab es nicht. Enttäuscht war ich allerdings, als uns unser Spaziergang an den Voulisméni-See brachte. Die “Häscher” der Tavernen dort werden immer aufdringlicher. Furchtbar, fast schon wie in Marokko.

Es war schon wieder dunkel und wir auch schon wieder etwas kaputt. Deshalb begaben wir uns zu unserem Auto und fuhren zurück zu unserem Appartement. Nach einem Schlummertrunk beendeten wir den ersten Tag auf der Insel. Gegen Mitternacht wurden wir von einem Feuerwerk geweckt, welches wir aber nur hören und nicht sehen konnten.

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