Steckbrief: Kritsá in aller Kürze

Kritsa - Beschauliches Bergdorf in den Ausläufern des Dikti-Gebirges
  • Ca. 15km südwestlich von Ágios Nikólaos gelegen
  • Ca. 500 Einwohner
  • Malerisches Bergdorf mit viel Kunsthandwerk
  • Drehort für Spielfilme
  • 600 Jahre alte Kirche mit herrlichen Wandmalereien
  • vom Tagestourismus teilweise überlaufen

Kritsá und Umgebung ausführlich

zum Online-Guide (Ortschaften/K/Kritsa)Das malerische Bergdorf Kritsá ist wahrlich eines der Dörfer, welche beim Wettbewerb “Schönstes Dorf von Kreta” Chancen auf den ersten Platz hatt. Ca. 15 km südwestlich von Àgios Nikólaos im Dikti-Gebirge gelegen, besticht Kritsá durch seine Sauberkeit und Ruhe. Ersters vor allem an der Hauptgeschäftsstrasse, letzteres leider nur in den Morgen- und Abendstunden. Denn Kritsá ist auch Anlaufpunkt für den pauschalen Tourismus. Nicht, dass es hier besonders viele Hotels gäbe. Nein, vielmehr von Tagesausflüglern wird Kritsá heimgesucht. Die Bewohner des Dorfes haben sich darauf eingestellt. An der Hauptstrasse drängeln sich die Souvenier- und Kunsthandwerksläden. Zahlreiche Tavernen in allen Preisklassen haben sich dazugesellt. Vor allem Häkel- und Webarbeiten kann man in Kritsá - wenn auch nicht billig - erstehen. Doch etwas Vorsicht ist geboten. Nicht alle mit “handmade” gekennzeichneten Produkte sind auch wirklich handgemacht. Für den Laien (und damit auch für mich) ist es recht schwierig, herauszubekommen, was wirklich von Meisters Hand gefertigt wurde und was aus den Fabriken aus Fernost stammt. Am ehesten gibt es kretisches Kunsthandwerk in den Läden zu kaufen, wo die älteren Frauen davorsitzen und neue Produkte anfertigen. Das Dorf Kritsá selbst hat weiter nicht sehr viel zu bieten. Vielleicht noch die große Dorfkirche und in ihrer Nähe eine Ölmühle, die zu einem Museum mit Verkaufsraum umgestaltet wurde.

Interessanter wird es in der Umgebung von Kritsá. Da ist zunächst einmal die Kirche “Panagía I Kerá”. Sie ist wohl dafür verantwortlich, dass sich die Touristenströme hierher ergießen. Etwa einen Kilometer der Hauptstrasse Richtung Ágios Nikólaos folgend braucht man, um vor ihr zu stehen. Zugegeben, etwas versteckt. Aber die Wegweiser sind gut erkennbar. Die Kirche stammt aus byzantinischer Zeit und ist damit fast 600 Jahre alt. Man sieht ihr wahrlich nicht an, was sie für Schätze beherbergt. Fresken und Wandmalereien, so alt wie die Kirche selbst, sind im Inneren sehr gut erhalten. Sie zählen zu den Ältesten auf ganz Kreta. Dieser Reichtum dürfte auch der Grund sein, warum in der Kirche Fotografieren und Filmen grundsätzlich verboten sind. Auch durch ein Trinkgeld ließ sich der Aufseher nicht erweichen. Im nebengelegenen Kiosk kann man aber Bilder mit Innenaufnahmen der Kirche kaufen. Auch eine kleine Erfrischung gibt es hier.

Bekannt geworden ist Kritsá auch durch einen Spielfilm. “Der Mann, der sterben musste” wurde hier mit vorwiegend einheimischen Darstellern zum Leben erweckt. Nicht zuletzt Nikos Kazantzakis, der Dichterfürst von Kreta, hat am Erfolg dieses Filmes seinen Anteil. Schrieb er doch mit seinem Roman “Griechische Passion” sozusagen das Drehbuch.

Von Kritsá aus kann man auch zu einem Ausflug in die Hochebene von Katharo aufbrechen. Wir waren bisher noch nicht dort. Abwechslungsreich und abenteuerlich geht es hingegen zu, wenn man über die Berge auf eigentlich unbefahrbaren Wegen nach Prina will. Ohne vernünftiges Orientierungsvermögen ist diese Unternehmung fast aussichtslos. Wegweiser sind hier Fehlanzeige. Nach zwei Irrfahrten haben wir es aber geschafft, mit ganz normalen Pkw´s.

In der anderen Richtung von Kritsá aus gesehen, gibt es noch zwei Highlights, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Zum einen wäre das Lato (Beschreibung weiter unten) und zum Anderen die Kritsá-Schlucht. Auf dem Weg von Kritsá nach Lato überquert man eine Brücke über ein im Sommer ausgetrocknetes Flussbett. Ein verrosteter Wegweiser “Farangi Kritsás” weisst den Weg zum Einstieg in die Schlucht. Ein Geheimtipp für Wanderer, die auch gelegentliche Klettereinlagen nicht scheuen (genauere Beschreibung der Schlucht: Online-Guide/Ortschaften/K/Kritsá). Nach ein paar weiteren Metern (ca. 3km) der Strasse folgend, erreicht man die Ausgrabung der dorischen Stadt Lato. Im 8. Jahrhundert vor Christus erbaut, zählt Lato heute zu den am besten erhaltenen Überresten einer Stadt auf Kreta. Natürlich wird dies nicht auf den ersten Blick deutlich. Mit einem guten Reiseführer ausgestattet, macht der Rundgang durch die Ausgrabung viel Spass und ist auch sehr informativ. Hat man sich bis zur Akropolis von Lato hochgearbeitet, hat man einen phantastischen Ausblick in Richtung Golf von Mirabello und der Stadt Ágios Nikólaos. Man sollte versuchen, Lato mit dem eigenen Auto zu erreichen. Pauschalangebote sind nicht zu empfehlen, da mit einer ganzen Busladung Touris nicht viel von Lato zu sehen ist. Eintritt braucht man noch keinen zu zahlen (Stand Mai 2002), die Kassenhäuschen sind aber bereits gebaut.


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Kritsá

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Letzte Änderung am Mittwoch, 17.Januar, 2012 um 06:23:21 Uhrum 06:23:05 Uhr