Hier kommen Sie zum Online-Guide Kreta, wo Sie viele nützliche Hinweise zu ganz Kreta finden.Ágios Nikólaos ist die grösste Touristenmetropole im Osten Kretas. Die Hauptstadt des Regierungsbezirks (Nomos) Lassithioú zählt ca. 7000 Einwohner. Damit ist Ágios Nikólaos auch der grösste Ort im Osten der Insel. Im Winter ist Ágios Nikólaos ein verschlafenes Nest, in der Hochsaison aber ein quirliges Städtchen. Trotz des Tourismus hat es Ágios (wie es kurz von den Einheimischen und im weiteren Verlauf auch von mir genannt wird) geschafft, seinen dörflich-städtischen Charme zu erhalten. Auch wenn in Ágios das erste Hotel Kretas überhaupt stand, war doch zunächst einmal eine gewachsene Stadt vorhanden. Heute quillt Ágios aus allen Nähten. Immer neue Wohngebiete schiessen, wie unkontrolliert, aus dem Boden. In den Randgebieten beherrschen grosse Betonbauten das Stadtbild (diesmal sind die Gebäude nicht für die Touristen). Aber in der Tourismusbranche arbeiten viele Leute, und die müssen schliesslich irgendwo wohnen.

Das Zentrum von Ágios bildet die Platia Elefterias Venizelou. Ein Kreisverkehr versucht vergeblich, die Automassen zu bändigen. Früher standen hier die Polizisten und regelten den Verkehr. Seit ca. 1995 zieren eine Gedenksäule und einige Palmen die Platia. Zwei Einkaufsstrassen führen von hier aus zum Hafen. Zum einen die Strasse des 28. Oktober, zum anderen die Strasse des Roussou Koundourou. Während die letztere als Einbahnstrasse in Richtung Hafen noch befahrbar ist, ist die Strasse des 28. Oktober eine reine Fussgängerzone. Das war nicht immer so, 1994 rollte auch hier unaufhaltsam der Verkehr, 1997 wurde sie wenigstens in den Abendstunden für den Verkehr gesperrt. Die Hauptattraktion von Ágios ist zweifelsohne der kleine Voulismenisee. Erst die Osmanen waren der Meinung, den ehemaligen Binnensee durch einen Kanal mit dem Meer verbinden zu müssen. Viele Legenden ranken sich um den See. In der Antike soll hier die jungfräuliche Göttin Athene gebadet haben. Neueren Berichten zu Folge soll hier nach dem letzten Vulkanausbruch auf Santorin das Wasser schäumend angestiegen sein. Deshalb vermuten viele eine unterirdische Verbindung des Sees zum Meer. Ein britischer Geologe soll den See vermessen haben. 64m soll er tief sein. Andere behaupten, der See sei bodenlos. Auch deutsches Kriegsgerät soll hier kurz vor der Kapitulation versenkt worden sein. Eines ist aber gewiss: Rund um den See haben sich zahlreiche Tavernen etabliert. Viele davon bieten hochwertiges Essen an. Aber auch hier gibt es die schon bekannten schwarzen Schafe. Teuer (für kretische Verhältnisse) ist es hier überall. Man muss selbst seine Erfahrungen sammeln, welcher Taverne man seinen Vorzug gibt.

Direkt am Hafen von Ágios kann man einen Bootsausflug auf die ehemalige Leprainsel Kalidon buchen (warum diese Tour als Spinalonga angeboten wird, kann ich nicht nachvollziehen. Die meisten Schiffe fahren an Spinalonga einfach vorbei. Die Leprainsel heisst Kalidon (oder auch Kalidona)). Dennoch sind diese Schiffstouren sehr reizvoll. Hat man nämlich viel Glück, kann man auf den Ágios Nikólaos vorgelagerten Inseln Agh. Pandes und Psira noch ein paar Exemplare der kretischen Wildziege Agrimi (Kri-Kri) sehen. Psira ist die grössere und östlicher gelegene der beiden Inseln. Betreten darf man beide Inseln nicht.
 

Natürlich gibt es in Ágios auch Bars, Nachtclubs und (wenn auch nur kleine) Diskotheken. Und nicht zu vergessen sind die unendlich vielen Trödelläden, Gewürzläden und Juweliere. Wie überall muss man schon genau nachsehen, was man kauft. Da ich kein Schwarzmaler bin, kann ich mit ruhigem Gewissen sagen, dass man mit etwas Zeit auch wirklich gute Andenken erwerben kann.

Warum sich gerade Ágios zur Touristenhochburg entwickelt hat, ist schwer zu sagen. Eines ist jedenfalls klar, an den traumhaften Stränden kann es nicht gelegen haben. Denn diese gibt es hier nicht (allenfalls noch im Norden, aber da sind es Privatstrände der nicht ganz billigen Hotelkomplexe). Zwei Sandstrände in Stadtnähe gibt es, wovon der am (ehemaligen) Busbahnhof der beste ist. Öffentliche Verkehrsmittel sind in Agios ausreichend vorhanden. Vom zentralen Busbahnhof (der sich in der Nähe des Krankenhauses befindet) kommt man fast an jeden Ort Ostkretas. Ein Fernbus nach Iraklion fährt auch mehrmals am Tag. Wem das nicht reicht, der gehe zur Platia Elefterias Venizelou und steige dort in ein Taxi. Den Preis unbedingt vor Fahrtantritt aushandeln, da man sonst gehörig drauf zahlt. Noch besser (wenn auch nicht gerade billiger) ist man bedient, wenn man eine der ca. 1.000 ( :-) ) Autovermietungen aufsucht und sich seinen eigenen fahrbaren Untersatz besorgt. Gute Erfahrungen haben wir mit Clubcars und Protos gemacht. Probleme gab es hingegen bei Economy. Preisvergleich lohnt immer, im Notfall dem Vermieter etwas Honig ums Maul schmieren. Vor allem Zeit lassen und den Vertrag (meist leider nur in griechisch und englisch) lesen. Bei Zweifeln nachfragen (z.B. sind Unterboden und Reifen fast nie in der Versicherung enthalten!). Auto von Deutschland aus zu buchen (über den Pauschalreiseanbieter), heisst mit dem Speck nach der Wurst zu werfen. Vor Ort auf Kreta kommt man immer billiger.

Aber auch nach der schönsten Tagesfahrt kommt man zurück nach Ágios. Wer keine Halbpension hat, braucht jetzt ein vernünftiges Abendessen. Und dazu gibt es viele Möglichkeiten. Wer nicht weiss, was er mit seinem Geld anfangen soll, der geht ins Riffifi, direkt am Hafen. Ob das Essen hier gut ist, weiss ich nicht. Teuer ist es in jedem Fall. Aber auch der Normalsterbliche kommt in Ágios auf seine Kost(en). Nicht zuletzt die Tavernen am See und am Hafen bieten kulinarische Leckerbissen an. Die Preise für eine Mahlzeit sind mit den Preisen in Deutschland durchaus vergleichbar. Wer es billiger (und damit nicht ganz so komfortabel) haben möchte, dem sei das Grillrestaurant (“Polto”) in der Strasse Polidehniou empfohlen (Grillplatte mit allem drum und dran für ca. 7€, aufessen wird schwer). Ein weiterespreiswertes Grillrestaurant ist das “Nontas” in der Nähe des ehemaligen Busbahnhofes (gegenüber vom Hotel “Santa Marina”).

Sonst gibt es in Ágios nicht wirklich etwas Besonderes zu sehen. Ausgrabungen sind hier Fehlanzeige. Man muss dazu schon nach Mália, Lató oder Goúrnia fahren. Im archäologischen Museum von Ágios (nicht im Entferntesten mit dem AMI (Archäologisches Museum Iraklion) zu vergleichen) sind Fundstücke von diesen Ausgrabungen zu bestaunen. Bliebe noch der Markt von Ágios. Jeden Mittwoch kommen hier die Händler aus der näheren Umgebung zusammen und preisen ihre Ware feil. Klar, auch hier haben die grossen Städte (Iráklion, Chaniá) mehr zu bieten, aber als Abwechslung vom in der Sonne braten lohnt ein Spaziergang hierher immer. Der Markt findet mittwochs direkt neben dem Krankenhaus statt.

Na gut. Der (vielleicht nicht wirkliche) Geheimtipp für Sonnenanbeter. Der Stadtstrand. Man gehen vom zentralen Platz (Platia Elefterias Venizelou) die Strasse “S. Venizelou” in Richtung Marina (also in entgegengesetzter Richtung zum Hafen!). Man stösst hier nach wenigen Metern auf das Hotel “Santa Marina” (unser Stammhotel). Jetzt folgt man der Strasse weiter Richtung Osten. An der nächsten Kreuzung (rechter Hand ist der grosse Supermarkt “Ariadni”) hält man sich halb links. Hat man sich nicht verlaufen, spaziert man rechts am Stadion (das Stadion liegt damit linker Hand!) von Ágios vorbei. Dann kommt eine Brücke über ein ausgetrocknetes Flussbett. Gleich danach, wieder auf der der linken Seite, ist das Schwimmbad von Ágios (leider nicht öffentlich zugänglich). Nun kommt noch ein kleiner (aber dafür fast immer freier) Parkplatz. Geschafft. Links abbiegen und Sie sind am Dimotiki Plaz, dem “Stadtstrand” von Ágios Nikólaos. Am Strand ist inzwischen KEIN Eintritt mehr zu zahlen. Dafür kosten die Sunbeds jetzt €2,50. Einen Sonnenschirm braucht man eigentlich nicht. Ist man bei Zeiten vor Ort, kann man seine Liege so stellen, dass in der Mittagszeit der Schatten einer der zahlreichen Bäume auf einen fällt. Für sportliche Aktivitäten ist hier reichlich gesorgt. Man kann Tischtennis (Schläger und Bälle am Kiosk gegen Kaution (eigenes Spielgerät empfohlen, da vor Allem Tischtennisbälle öfters Mangelware sind)), Billard (am Automaten) und vor allem Minigolf spielen. Letzteres kostet zwar ein paar Euro (800 Drachmen pro Person, 2001), macht aber tierisch Spass und die Anlage ist sehr gepflegt. Wen es lieber auf´s Wasser zieht, für den ist “Greg´s Water Sports” zur Stelle (Preise für 20min, 2001: Jet Ski: 7.000 Drachmen, Wasserski: 6.000 Drachmen, Banana-Boat und Ringos Fun: 3.500 Drachmen, Pedalos (Wassertreter): 4.000 Drachmen (allerdings für eine Stunde!)). Übrigens, 2001 war eine Deutsche Mark ca. 172 Drachmen wert. Da Griechenland auch den Euro hat, hat sich am Wechselkurs nichts mehr geändert. Aktueller Preis für 15min Jetski: €30! (Ganz schön teuer!

  • Ca. 70 km östlich von Iráklion an der Nordküste gelegen
  • Ca. 7.000 Einwohner
  • Hauptstadt des Regierungsbezirks Lassithioú
  • Touristische Hochburg in der Hauptsaison
  • Sehr liebenswerter Stadtkern
  • Erst gute 100 Jahre alt

Steckbrief: Ágios Nikólaos in aller Kürze

Ágios Nikólaos ausführlich

Agios Nikolaos - Traumhaftes Touristenzentrum im Osten von Kreta

© 2003-2004 by Magic Illusions


Ágios Nikólaos

Besucher seit dem 01.06.2003

 

Letzte Änderung am Mittwoch, 17.Januar, 2012 um 06:23:21 Uhrum 06:23:05 Uhr